Bundesliga

Ruthenbeck: "Definiere mich nicht über Champions League", Stefan Ruthenbeck, 1. FC Köln, Marco Höger

Kölner Trainer über "riesengroßes" Zittern

Ruthenbeck: "Definiere mich nicht über Champions League"

Eine Riesenlast fällt ab: "Das tut uns allen gut", sagt Stefan Ruthenbeck.

Eine Riesenlast fällt ab: "Das tut uns allen gut", sagt Stefan Ruthenbeck. imago

"Wir haben den Fans endlich mal wieder etwas zurückgegeben", freute sich Rückkehrer Höger, der in der 58. Minute eingewechselt wurde und sein Comeback nach rund sechswöchiger Verletzungspause (muskuläre Probleme) gab. "Mit dem Glück, das wir oft nicht hatten, holen wir heute die drei Punkte", so Höger, der dabei sicherlich an die Szene in der Nachspielzeit dachte. Mario Gomez hatte abgezogen, Timo Horn den Schuss mit seinem rechten Bein knapp neben den Pfosten abgelenkt. Daraufhin war der Keeper in einen spontanen Jubelsturm ausgebrochen (90.+1) - eine Szene, die die Bedeutung des Sieges bestens veranschaulichte.

Kein Platz in den Geschichtsbüchern

Mit dem Dreier wendete der FC die schlechteste Hinrunde seit Einführung der Bundesliga ab. Tasmania Berlin hatte 1965/66 nur einen Sieg und ein Remis zustande gebracht - diese historische Negativ-Bestmarke bleibt den Kölnern nun erspart. "Das war gut, und es tut uns allen gut", bekräftigte Trainer Stefan Ruthenbeck bei Sky. "Wir haben viel in die Fresse gekriegt, teilweise auch zurecht." Trotzdem: "Es war schon in den letzten Wochen zu sehen, dass es wieder vorangeht", hatte der Interimstrainer eine positive Entwicklung beobachtet, angefangen mit dem 2:2 der Kölner beim FC Schalke noch unter Peter Stöger.

Bundesliga - 17. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
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2
FC Schalke 04 FC Schalke 04
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3
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
28
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Ruthenbeck Stefan

Beinahe wäre es dennoch schiefgegangen. Wolfsburg hatte sich in den letzten 20 Minuten zur Schlossoffensive aufgerafft, in der Schlussmann Horn zum Fels in der Brandung avancierte. Wie groß das Zittern war? "Riesengroß", so Ruthenbeck. "Wir haben die Konter nicht gut gefahren, hätten das Spiel früher entscheiden können." Ersatzkapitän Höger, der die Spielführerbinde vom ausgewechselten Lehmann übergestreift bekam, fand es gegen einen individuell gut aufgestellten Gegner "nicht verwunderlich, dass wir hinten reingedrückt werden."

Ruthenbeck bezieht Stellung

Der Knoten ist geplatzt. Ein Argument für eine Anstellung Ruthenbecks als Trainer über den Winter hinaus? Der Angesprochene wiegelte ab: "Die Leute kennen mich nicht, ich muss das nicht. Ich definiere mich nicht über Champions League. Ich möchte gerne eine Arbeit machen, bei der ich abends in den Spiegel schauen und sagen kann: Es war ein guter Tag." Sollte der Verein sich für einen anderen Kandidaten entscheiden, "werde ich wieder die U 19 übernehmen." Eines wollte der zumindest noch in der Pokal-Partie auf Schalke (Dienstag, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) amtierende Profitrainer angesichts von neun Punkten Rückstand auf den Relegationsrang noch loswerden: "Es ist erst der erste Dreier. Jetzt nicht durchdrehen!"

psz

Bilder zur Partie 1. FC Köln - VfL Wolfsburg