Bundesliga

Streich "vermisst" Vorbild Stöger: "Wäre froh, ich wäre so cool"

Letzter der Auswärtstabelle beim Letzten der Liga

Streich "vermisst" Vorbild Stöger: "Wäre froh, ich wäre so cool"

Geschätzter, aber mittlerweile geschasster Kollege: Christian Streich und der Ex-Kölner Coach Peter Stöger.

Geschätzter, aber mittlerweile geschasster Kollege: Christian Streich und der Ex-Kölner Coach Peter Stöger. imago

Vor dem Kellerduell in Köln wünscht sich SC-Trainer Christian Streich nach dem Sieg gegen Mainz und dem Unentschieden gegen Hamburg ein "drittes stabiles Spiel nacheinander" und dass seine Jungs "die Nerven im Zaum halten".

Von einem Endspiel will Streich aber nichts wissen: "Ich schütze mich, indem ich nichts lese und höre - und das rate ich auch den Spielern."

Und er hat noch einen psychologischen Tipp für die Mannschaft parat. Schließlich erwartet sie ein volles Rheinenergie-Stadion, in dem die rund 1800 SC-Fans Mühe haben werden, sich gegen die FC-Anhänger akustisch durchzusetzen. Sie sollen deshalb versuchen sich vorzustellen, "sie feuern uns an". Noch besser würde ihm sicherlich gefallen, wenn seine Mannschaft mit einem Tor die Stimmung auf den Rängen ausbremst.

Ich schütze mich, indem ich nichts lese und höre - und das rate ich auch den Spielern.

Christian Streich

Die Freiburger haben als Letzter der Auswärtstabelle allerdings erst zwei Tore in fremden Stadien geschossen und 19 kassiert - so viele wie keine andere Mannschaft. Deshalb gilt es für den SC laut Streich vor allem "intelligent und stabil" zu verteidigen und trotzdem "spielerische Akzente" zu setzen.

Dass sie das eigentlich kann, habe die Mannschaft in den Heimspielen gezeigt, auswärts habe sie hingegen "zu viele individuelle Fehler" gemacht. Vor dem Tor war die Mannschaft insgesamt „nicht gefährlich genug“, wie Streich zugab, "aber wir arbeiten daran". Unter Anleitung von Co-Trainer und Ex-Stürmer Florian Bruns seien in dieser Woche besonders viele Übungen mit Torabschluss trainiert worden. "Wer diese Qualität verbessert, steht auf dem Platz", so Streich.

Leichte Entwarnung der Personalsituation

Weil die Leistungen der Spieler beim 0:0 gegen den HSV "überwiegend befriedigend bis gut waren", spreche einiges für die selbe Aufstellung wie im Heimspiel. Doch auch wenn Streich sich "nicht zu viel mit dem Gegner beschäftigen" will, spielen mögliche taktische Veränderungen bei den Kölnern nach dem Trainerwechsel auch für ihn eine Rolle. Der SC-Coach will seine Formation deshalb so wählen, dass die Mannschaft im Spiel flexibel reagieren kann. Personell hat er in dieser Woche jedenfalls eine deutlich größere Auswahl als FC-Interimstrainer Stefan Ruthenbeck, auch wenn die Langzeitverletzten Florian Niederlechner (Bruch der Kniescheibe), Mike Frantz (Innenbandriss im Knie) und Marc Oliver Kempf (Muskelfaserriss im Oberschenkel) weiter schmerzlich vermisst werden.

Dass die Freiburger nur zwei Tage nach dem Spiel in Köln schon wieder Borussia Mönchengladbach im Schwarzwald-Stadion empfangen, hat Streich zwar im Hinterkopf, aber im Moment gelte seine ganze Aufmerksamkeit nur der Partie in Köln. Dass er dabei nicht mehr auf Trainer Peter Stöger treffen wird, bedauert er, weil er Sympathie und Bewunderung für den Ex-Coach des FC empfindet, den er als "Vorbild" bezeichnet. "Ich wäre froh, ich wäre so cool", sagte Streich und bezog sich dabei auf die Charity-Veranstaltung, zu der Stöger wenige Stunden nach seiner Entlassung gegangen ist. Er selbst hätte in so einem Fall gespendet, wäre aber nicht persönlich erschienen, erklärte der SC-Trainer.

Daniela Frahm