Bundesliga

"Partyheld" Harnik: Hoffnungsträger mit Humor

Hannover: "Wir entwickeln uns von Woche zu Woche"

"Partyheld" Harnik: Hoffnungsträger mit Humor

Der "Gute-Laune-Onkel" der Hannoveraner: Martin Harnik.

Der "Gute-Laune-Onkel" der Hannoveraner: Martin Harnik. imago

Aus Hannovers Trainingslager in Velden berichtet Michael Richter

Dass sein Team nach dem 0:0 beim österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC seit nunmehr 218 Testspielminuten ohne eigenes Tor dasteht, macht ihn nicht unruhig. "Wir haben die Schwerpunkte auf die Defensive und das Mittelfeld gelegt, viel taktisch gearbeitet. Viele Gegentore haben wir ja auch nicht bekommen", verweist Martin Harnik auf das Trainingsprogramm in diesen Tagen der Saisonvorbereitung in Velden am Wörthersee und kündigt an: "Jetzt kommt die Offensive dran."

Spielersteckbrief Harnik
Harnik

Harnik Martin

Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos

Selbstverständlich ist es gerade für Stürmer wie ihn wichtig, Erfolgserlebnisse zu feiern. "Wir wollen natürlich schon unsere Tore schießen und haben ja auch unsere Chancen gehabt." Allerdings seien speziell im Spiel in Wolfsberg angesichts des dort von 96-Coach André Breitenreiter neu erprobten 3-5-2 die Wege und Pässe zum gegnerischen Tor noch recht ungewohnt gewesen. Verständnis bei Harnik: "Verschiedene Systeme auszuprobieren ist wichtig für unsere Flexibilität. Wir entwickeln uns von Woche zu Woche."

Optimismus beim gerade 30 Jahre alt gewordenen Routinier, in dem viele den Gute-Laune-Onkel der Mannschaft sehen. "Ich bin definitiv nicht auf den Mund gefallen", bestätigt er. Nicht nur in Sachen Klamauk, für den der Österreicher stets zu haben ist, wie der Blick auf die verschiedenen vereinseigenen Medien beweist. Harnik ist über seinen Humor hinaus auch ein Mann der klaren Worte.

Lob für das Quartett der Neuen: "Charakterlich top"

Lob gibt es etwa für die bisher zu 96 gestoßenen Zugänge. "Gut und wichtig, dass die Jungs charakterlich top sind. Sie haben sich sofort eingefügt und stehen der Mannschaft gut zu Gesicht", sendet der Top-Torjäger Anerkennung in Richtung jenes Quartetts, das gute Chancen besitzt, Teil der neuen Stammelf zu werden: Pirmin Schwegler (Hoffenheim), Julian Korb (Gladbach), Matthias Ostrzolek (HSV) und Michael Esser (Darmstadt) - vier, die die Mannschaft als Gemeinschaft besser machen können. "Wir haben auch letztes Jahr davon gelebt, dass wir ein gutes Team sind. Der Kern ist derselbe. Natürlich reden wir noch viel über die Aufstiegsfeierlichkeiten und über die Saison, die Spaß gemacht hat. Davon zehren wir noch und tun es weiterhin, weil es positive Erlebnisse waren, die verbinden", so Harnik.

Für das Erreichen der neuen Saisonvorgaben muss es vor allem in dieser Hinsicht wieder passen. "Wir sind demütig. Primäres Ziel ist der Klassenerhalt. Dass nach oben keine Grenzen gesetzt sind, ist klar. Aber auf einen bestimmten Tabellenplatz lasse ich mich nicht ein." Es genügt schließlich, dass er als Hoffnungsträger schon eine gehörige Last trägt, die er sich allerdings auch selbst auferlegt. "Ich habe meinen Anspruch, möchte wichtig sein, möglichst viele entscheidende Tore schießen und einen Teil dazu beizutragen, dass wir die Klasse halten."

Gelingen soll es mit der Lust auf die Begegnungen in der höchsten Spielklasse. Der Ex-Stuttgarter: "Es gibt schon besondere Spiele. Man freut sich auf die Topmannschaften wie Bayern und Dortmund, auch auf das Derby gegen den HSV und natürlich wieder auf die Spiele gegen den VfB."

Über das Tagesgeschäft hinaus blickt Martin Harnik auch schon auf die Zeit nach seiner Karriere. So betreibt er seit Anfang des Jahres mit seinen Schwiegereltern und der Tante und dem Onkel seiner Frau eine Firma für Partyartikel aller Art - von Luftballons über Plastikgeschirr bis hin zu Hüten und Kostümen. Den drei Hamburger Geschäften der GmbH mit dem Namen "Partyhelden", der der Spieler als "stiller Gesellschafter komplett im Hintergrund" angehört, soll demnächst eine Filiale auch in Hannover folgen. "Es ist eine Nische, die wir als sehr lukrativ empfinden."