Am Donnerstagabend wurde es erstmals konkret: Aus Italien war zu vernehmen, dass sich Bonucci bereits in fortgeschrittenen Gesprächen mit Milan befinden soll. Dem Italiener, um den speziell der FC Chelsea vergeblich gebuhlt hatte, wurde wiederholt eine schwierige Beziehung zu Juve-Coach Massimiliano Allegri nachgesagt, in der Vorsaison wurde Bonucci gar für ein Spiel suspendiert.
Euphorie in der Modestadt
Nun bat er offenbar um die sofortige Freigabe, um künftig für die Rossoneri auflaufen zu können. Brisant: Erst im Dezember hatte Bonucci seinen Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert - und den Fans damit Hoffnung auf die Fußball-Rente in Turin (seit 2010 319 Pflichtspiele für die Alte Dame - 22 Tore, acht Vorlagen) gemacht. Seit Freitag sieht die Welt wieder ganz anders aus, nun verbreitet der beinharte Verteidiger in der italienischen Modestadt Angst und Schrecken. Champions League wird er in Mailand definitiv nicht spielen, stattdessen ist Europa-League-Qualifikation angesagt .
Juve meldet Vollzug: für 42 Millionen Euro
Die Euphorie in Mailand war am Freitag nichtsdestotrotz groß, hunderte Fans empfingen Bonucci frenetisch am Vereinsgelände. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen winkte der Defensivspezialist dem Anhang zu. Die 42 Millionen Euro, die Milan laut offizieller Juve-Meldung vom Freitagabend nach Turin überweisen wird, sind in jedem Fall gut investiert. Bonucci ist mit allen Wassern gewaschen, spielt bereits seit längerer Zeit auf höchstem internationalem Niveau. Nachdem Milan die Einigung mit Juventus am Freitagabend bereits offiziell gemacht hatte, zog der Rekordmeister nach und meldete den Transfer als perfekt - obwohl Medizincheck und Vertragsunterzeichnung noch ausstehen. "So gehen sieben wunderbare, unvergessliche Jahre zuende", schrieb Juve: "Grazie Leonardo!"
Rossoneri rüsten auf
Nicht nur die kolportierten 7,5 Millionen Euro pro Jahr oder der Fünfjahresvertrag bis 2022 dürften ihn überzeugt haben. Milan bastelt aktuell an einer Mannschaft der Zukunft - und nimmt dafür immens viel Geld in die Hand. Die Namen lesen sich dabei alles andere als schlecht: André Silva (38 Millionen Euro, kommt vom FC Porto), Andrea Conti (für rund 25 Mio. aus Bergamo), Hakan Calhanoglu (20 bis 25 Mio. von Bayer Leverkusen), Ricardo Rodriguez (18 Mio. aus Wolfsburg) und Mateo Musacchio (18 Mio. aus Villarreal) gehören zu den Neuzugängen. Bonucci ist fraglos das dickste Ausrufezeichen - und das Transfer-Fenster ist noch ein paar Wochen offen.