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Juventus Turin: Schritt eins zum Triple - Totti-Theater

Serie A, 36. Spieltag: Droht der Roma im Sommer der Umbruch?

Juventus Turin: Schritt eins zum Triple - Totti-Theater

Feiert Juventus Turin am kommenden Sonntag in Rom den sechsten Scudetto in Serie?

Feiert Juventus Turin am kommenden Sonntag in Rom den sechsten Scudetto in Serie? imago

Juventus Turin und der Traum vom ganz großen Wurf

Bereits vor der aktuellen Saison hatte Massimiliano Allegri das große Ziel in den Mund genommen. Anfang Juli 2016 hatte der Juve-Coach gesagt: "Der sechste Scudetto ist unser primäres Ziel. Wir wollen aber auch eine gute Champions-League-Saison spielen. Und wenn ich sage eine gute Champions-League-Saison, dann meine ich, dass wir den Wettbewerb gewinnen wollen. Dafür braucht man etwas Glück."

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25
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Allegri

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Nun, fast ein Jahr später, hat die Alte Dame weiterhin alle Ziele fest im Blick: Am vergangenen Dienstag zog das famos heimstarke Team ins Endspiel der Champions League ein. Damit greift Juventus, das in europäischen Endspielen noch Nachholbedarf hat, am 3. Juni in Cardiff/Wales im Duell mit Titelverteidiger Real Madrid nach dem begehrten Henkelpott.

Bonucci: "Wir dürfen nicht nachlassen"

Doch bis es soweit ist und die Bianconeri tatsächlich das goldene Triple erreichen und damit in die Fußstapfen anderer großer Klubs (Manchester United, FC Barcelona, Inter Mailand, FC Bayern München) treten können, steht neben dem am Mittwoch (21 Uhr) ausstehenden Pokalendspiel gegen Lazio Rom zunächst Etappe eins auf dem Weg zum ganz großen Wurf an: Am Sonntagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gastiert Juventus bei Verfolger AS Rom - und bei mindestens einem Punkt wäre der sechste Titel in Serie (italienischer Rekord) und der 33. insgesamt eingetütet.

Für Max Allegri dürfte der Scudetto wie für viele andere aber nur reine Formsache sein - auch wenn am Sonntag eine Niederlage im Stadio Olimpico passieren sollte. Der Juve-Coach hat nämlich schon das große Ganze im Blick: "Wir wollen das Triple." Auch Verteidiger Leonardo Bonucci glaubt an den Coup: "Es reicht nicht, nur im Finale von Cardiff zu stehen. Wir müssen unseren Traum nun verwirklichen und den Pokal nach Hause holen. Wir haben in den letzten beiden Jahren alles darauf ausgerichtet und uns bisher in allen Wettbewerben als großartiges Team präsentiert." Deswegen fordert der Abwehrchef: "Wir dürfen gerade jetzt nicht nachlassen und müssen am Sonntag bei der Roma den Scudetto unter Dach und Fach bringen."

Dybalas Rückblick

Paulo Dybala

Hat die Worte von Claudio Marchisio nach wie vor im Kopf: Paulo Dybala. imago

Derweil hat sich Offensivjuwel Paulo Dybala noch einmal an seine ersten Tage bei der Juve nach seinem Wechsel von Palermo im Sommer 2015 erinnert. "Das erste Mal, als ich meine neuen Teamkameraden getroffen hab, war beim Champions-League-Finale 2015 (1:3 gegen Barcelona; Anm.d.Red.)", sagte der 23-Jährige gegenüber "Sky Sport Italia". "Sie hatten mich damals eingeladen, sie mit nach Berlin zu begleiten. Beim Rückflug an Bord habe ich viele Spieler erstmals richtig kennengelernt. Ich werde nie vergessen, was Claudio Marchisio damals gesagt hat. Er meinte, dass wir alle unbedingt zurück ins CL-Finale kommen müssen. Das haben wir geschafft. Nun hoffen wir auf ein anderes Resultat."

Roma: Platz zwei ist das klare Ziel

Von einem internationalen Endspiel weit entfernt ist derweil die Roma, die in dieser Saison im Europa-League-Achtelfinale an Lyon gescheitert war. Mit der EL möchten die Giallorossi nächstes Jahr nichts zu tun haben, die Teilnahme an der Königsklasse ist das Ziel: Mit 78 Punkten rangieren die Römer allerdings nur einen Zähler vor dem Dritten Neapel, der einfach nicht lockerlässt.

Ein Abrutschen auf den Rang, der nur für die CL-Quali berechtigt, wäre ein finaler Nackenschlag in dieser Saison mit EL-Aus und Pokal-Aus - zumal man schlechte Erinnerungen an diesen Modus hat: Im vergangenen Sommer scheiterte man in der Quali am FC Porto.

Totti-Theater und Rüdiger-Gerüchte

Die jüngsten Resultate sprechen dabei mit Ausnahme des 1:3 im Derby della Capitale gegen Lazio für sich: Aus den jüngsten acht Ligaspielen stehen 19 Zähler zu Buche. Was dem immens wichtigen Saisonziel allerdings in die Quere kommen könnte, ist das abermals unruhige Umfeld. Denn es gibt Diskussionen und Spekulationen rund um den Verein.

Thema 1: Weil Luciano Spalletti, dessen Verbleib über den Sommer hinaus nach wie vor ungeklärt ist, Capitano Francesco Totti weiterhin eher selten bis gar nicht einwechselt, treibt der Trainer die Romanisti auf die Palme. Die Fans fordern wie beim jüngsten 4:1 bei Milan mit lautstarken Sprechchören die Einwechslung der Ikone, doch Spalletti bleibt oft hart. "Das nächste Mal werden wir die Fans den Kader bestimmen lassen. Ich bin beleidigt worden, weil ich Totti in dieser Saison oft nur fünf Minuten eingesetzt habe. Heute bin ich beleidigt worden, weil er nicht gespielt hat. Wir kämpfen um die Champions League. Hier geht es darum, um jeden Preis das Match zu gewinnen", erklärte sich der 58-Jährige inzwischen.

Francesco Totti

Häufig auf der Bank - und kurz vor dem Karrierende? Roma-Legende Francesco Totti hat noch nichts bestätigt. imago

Thema 2: Die Wut der Fans ist deswegen so deutlich, weil nur noch drei Spieltage bleiben und Roma-Aushängeschild Totti im Sommer aufhören wird. Oder doch nicht? Sportdirekter Monchi, seit vergangener Woche im Amt, hatte zuletzt das Karriereende erstmals bestätigt. Die Absprache sei es, dass der 40-Jährige seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängere, sondern ab der kommenden Spielzeit in eine Management-Position wechsle. Gegenüber "Rai Due" antwortete Totti aber darauf, ob am 28. Mai sein letztes Profi-Spiel stattfinde, lediglich: "Ich weiß es nicht."

Thema 3: Einen Aderlass könnte es im Kader der Roma geben - Sportdirektor Monchi muss höchstwahrscheinlich gewaltige Arbeit leisten, um die wichtigen Säulen im Verein zu halten. Denn: Wie der "Corriere dello Sport" berichtet, stehen beim FC Chelsea Abwehr-Säule Antonio Rüdiger sowie "Ninja" Radja Nainggolan hoch im Kurs. Demnach sind die Blues bereit, für den deutschen sowie den belgischen Nationalspieler 83 Millionen Euro zu überweisen. In der vergangenen Woche wurde Rüdiger bereits mit Inter Mailand in Verbindung gebracht. Laut Medienberichten soll Inter 40 Millionen Euro für den ehemaligen Stuttgarter geboten haben.

Ein Argument, das Monchi beim Halten der Spieler helfen würde, wäre die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League. Doch dafür braucht es höchstwahrscheinlich einen Heimsieg am Sonntag gegen Juve.

mag

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