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Ramos droht Spießrutenlauf - Verlängert "Señor Freistoß"?

Primera División, 18. Spieltag

Ramos droht Spießrutenlauf - Verlängert "Señor Freistoß"?

Der saß - mal wieder: Lionel Messi trifft gegen Bilbao per Freistoß zum 3:1-Endstand.

Der saß - mal wieder: Lionel Messi trifft gegen Bilbao per Freistoß zum 3:1-Endstand. imago

Juninho Pernambucano gilt für viele noch heute als bester Freistoßschütze aller Zeiten, der Brasilianer im Trikot von Olympique Lyon lehrte mit seinen Flatterschüssen jahrelang die Torhüter das Fürchten. Eine ganz andere Schusstechnik hat Lionel Messi, doch zuletzt war er mindestens genauso erfolgreich wie Juninho. Zum dritten Mal in sechs Tagen traf der "Floh" per Freistoß! Und so schrieb die "Sport" von einer "unglaublichen Trilogie", während das argentinische Sportmagazin "Olé" ihn schlicht als "Señor Freistoß" adelte.

Luis Suarez, der genauso wie Neymar beim 3:1 gegen Bilbao im Pokal-Rückspiel traf , wirkte ebenfalls begeistert: "Verlängert doch endlich den Vertrag mit Lio!", rief der Stürmer in die Mikrofone der Journalisten, die am Freitag prompt Luis Enrique bezüglich dieses Themas auf den Zahn fühlten. "Um mit Messi zu verlängern, brauchen wir Ruhe", sagte der Coach. Messi selbst und der Klub würden die Entscheidung über Zeitpunkt und Form treffen. Mit der Aussage, man wolle wegen Messi "keinen finanziellen Unsinn machen", hatte ein Barça-Sprecher vor dem Bilbao-Spiel zusätzlich für Aufregung gesorgt. 2018 läuft der Kontrakt des Superstars aus.

Am Samstag (16.15 Uhr) geht es für Barça aber erst einmal weiter mit den stressigen englischen Wochen - Las Palmas mit Kevin-Prince Boateng ist im Camp Nou zu Gast. Bislang gab's für den Aufsteiger kaum etwas zu holen gegen die Katalanen. In 32 Aufeinandertreffen kassierte Las Palmas 101 Gegentore und gewann nur zweimal. Auch Atletico Madrid, das unmittelbar nach Barcelona ins Rennen geht, hat mit dem Tabellen-14. Betis eine machbare Aufgabe vor sich. Vier Punkte liegen die Colchoneros, die ebenfalls im Pokal-Viertelfinale stehen , hinter Rang drei zurück.

Ich habe Fehler begangen. Der Größte war, dass ich nicht früher gegangen bin.

Valencias Ex-Sportdirektor Jesus Garcia Pitarch

Die Entscheidung ist gefallen: Salvador Gonzalez, genannt Voro, bleibt bis Saisonende Trainer beim FC Valencia. Zumindest eine Konstante bei "Los Che", nachdem Vorgänger Cesare Prandelli und Sportdirektor Jesus Garcia Pitarch dem Krisenklub kürzlich den Rücken gekehrt hatten. Der ehemalige HSV-Manager Frank Arnesen ist als Nachfolger im Gespräch. Doch in Valencia weiß man derzeit nie so genau, was wirklich Sache ist. Pitarchs Worte lassen tief blicken: "Ich habe Fehler begangen. Der Größte war, dass ich nicht früher gegangen bin." Es sei in Valencia "keine sportliche Krise, sondern eine institutionelle". Er habe den Eindruck gehabt. dass Mehrheitseigner Peter Lim seine Arbeit behindern wolle. Der Klub sprach hingegen von "falschen Anschuldigungen" und "Verantwortungslosigkeit".

Sportlich kriselt es aber unbestritten auch, und so bemüht sich der Klub weiter um die Verpflichtung des Italieners Simone Zaza von West Ham United, der dort allerdings gehörig floppte. Gegen Espanyol (Sonntag, 12 Uhr) wird Voro jedenfalls noch mit dem alten Personal arbeiten müssen. Valencia liegt bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz - dieses allerdings gegen Real Madrid - einen Zähler vor den Abstiegsplätzen.

Ramos auf Kriegsfuß mit Sevillas Fans

Eben jenes Real Madrid, das anscheinend überhaupt nicht mehr zu schlagen ist, auch wenn der FC Sevilla beim Pokalrückspiel knapp davor war. Karim Benzema stellte in der Nachspielzeit jedoch auf 3:3, die Königlichen blieben somit auch im 40. Pflichtspiel in Folge unbesiegt. Wesentlich mehr Zündstoff barg aber das zwischenzeitliche 2:3. Sergio Ramos feierte seinen frechen Elfmeter-Lupfer ausgiebig in der Fankurve des FC Sevilla. Der Weltmeister ist in der Region geboren, verbrachte bei den Rot-Weißen seine gesamte Jugendzeit, ehe er 2004 in die erste Mannschaft aufgenommen wurde und ein Jahr später von Real Madrid für 27 Millionen Euro verpflichtet wurde.

Sergio Ramos

Provokante Geste: Sergio Ramos nach seinem Treffer vor der Sevilla-Fankurve. imago

Das nehmen ihm die Fans offenbar immer noch übel, was Ramos überhaupt nicht nachvollziehen kann. "Ich habe gesehen, wie Ivan Rakitic und Dani Alves empfangen wurden, als sie hierher zurückgekehrt sind. Sie wurden von den Fans wie Götter willkommen geheißen. Und bei mir beleidigen sie meine Mutter." Trainer Zinedine Zidane konnte Ramos' provokantes Verhalten durchaus nachvollziehen: "Es ist nicht schön, wenn man so verletzt wird. Sergio hat hier lange gespielt und kommt von hier. Das wird ihm weh tun." Schon am Sonntag (20.45 Uhr) kommt es zur Neuauflage im Estadio Sanchez Pizjuan. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass Ramos jetzt erst recht ein Spießrutenlauf erwartet. Doch auch in sportlicher Hinsicht ist die Begegnung pikant: Sollten die Andalusier siegen, wäre nicht nur Reals Serie dahin, der Tabellenzweite würde zudem bis auf einen Zähler an Real heranrücken.

las