Die Premier-League-Saison beginnt erst am Samstag, doch schon jetzt ist klar: Das Jahr 2016 ist für Per Mertesacker gelaufen. Der Weltmeister fällt mit einer nicht näher spezifizierten Knieverletzung wie befürchtet lange aus. "Wir denken, es werden vier oder fünf Monate", verkündete Arsene Wenger.
"Per kann für drei Wochen erst mal gar nichts machen", so der Arsenal-Trainer weiter. "Das ist natürlich etwas langweilig für ihn, er ist mit seiner Familie in Hannover. Aber was den Fußball angeht, ist er sehr frustriert." Mertesacker hatte seinen Stammplatz in der Innenverteidigung am Ende der Vorsaison zwar verloren, sein Ausfall trifft Wenger dennoch hart.
Auch Özil fehlt gegen Liverpool
Denn auch Gabriel Paulista, der im Abwehrzentrum neben Laurent Koscielny verteidigt hatte, muss "mit einem Knöchelproblem" sechs bis acht Wochen pausieren. Immerhin: Laut Wenger kommt der Brasilianer um eine Operation herum. Weil Koscielny wie Mesut Özil und Olivier Giroud nach den langen EM-Strapazen am Sonntag (17 Uhr) beim ersten Heimspiel gegen den FC Liverpool noch geschont wird, muss Arsenal schon am ersten Spieltag improvisieren.
Calum Chambers könnte gegen Jürgen Klopps offensivstarke Elf wie in weiten Teilen der Vorbereitung im Abwehrzentrum neben dem erst 20-jährigen Rob Holding auflaufen, der vom Zweitligisten Bolton Wanderers kam. Wengers einzige weitere Alternative: Linksverteidiger Nacho Monreal.
Logisch, dass ein weiterer Innenverteidiger her muss, mit Weltmeister Shkodran Mustafi (24, Valencia) laufen die Gespräche. Doch Wenger machte wenig Hoffnung darauf, dass ein schneller Transfer gelingt. "Momentan fokussiere ich mich auf die Spieler, die wir haben" - ein Satz, den viele Anhänger schon lange nicht mehr hören können.
Neuzugänge? "Es liegt nicht am Preis, es liegt an den Spielern"
Warum investiert Arsenal die verfügbaren Millionen nicht in den Kader , warum ist Granit Xhaka (Mönchengladbach) zweieinhalb Wochen vor Ende der Transferphase der einzige nennenswerte Neuzugang bislang? "Es liegt nicht am Preis, es liegt an den Spielern", erklärt Wenger. "Das Geld ist nie ein Problem", es müssten aber stets vier Voraussetzungen erfüllt sein: "Erstens sein Talent, zweitens sein Alter, drittens, inwieweit er dein Team verbessern kann, und viertens sein Wiederverkaufswert. Wenn du alle vier Kästchen ankreuzen kannst, ist der Preis nicht wichtig. Aber du musst diesen Spieler erst finden."