Bundesliga

Tuchel will Götze "wieder lachen sehen"

BVB-Trainer spricht in Shanghai über Dortmunds Rückkehrer

Tuchel will Götze "wieder lachen sehen"

"Er ist ein Teil von uns": Thomas Tuchel freut sich auf Mario Götze.

"Er ist ein Teil von uns": Thomas Tuchel freut sich auf Mario Götze. imago

Aus Shanghai berichtet Thomas Hennecke

So eine Szene kann man sich nicht ausdenken. Gewissenhaft erledigt der Beamte am Zoll seine Pflichten, überprüft Visum und Einreise-Erklärung. Aber dann platzt es doch aus ihm heraus: "Stimmt es, dass Mario Götze zurückkommt?" Über das Gesicht huscht ein seliges Lächeln, als ich seine Frage bejahe. Seit Donnerstag 15.31 Uhr Ortszeit (9.31 Uhr MEZ) befindet sich Borussia Dortmund in China. Noch ohne den für 26 Millionen Euro rückverpflichteten Götze, er tritt seinen Dienst voraussichtlich am 1. August an.

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos

Thomas Tuchel unterstrich im Rahmen einer Pressekonferenz in Shanghai, wie froh er darüber ist, dass der Transfer Mario Götzes geklappt hat. Angesichts der Umstände seines Wegganges vor drei Jahren habe sich Götze mit der Rückkehr nach Dortmund für den schwierigeren Weg entschieden - "gegen alle Widerstände", die ihm von Teilen der Fans möglicherweise drohen. Götze suche "mehr Wärme und mehr Nähe durch den ganzen Klub", er wolle sich "aufgehoben fühlen".

"Mario ist ein Teil von uns"

Der von den chinesischen Journalisten mit Beifall begrüßte Tuchel glaubt, dass die "ruhige, fordernde Arbeitsatmosphäre" beim BVB dem 24-Jährigen die besten Voraussetzungen dafür liefert, seiner ins Stocken geratenen Karriere wieder neuen Schwung zu verleihen. Tuchel wünscht sich, "Mario wieder lachen zu sehen". Linksverteidiger Marcel Schmelzer adelt den neuen und alten Kollegen gleich als "Supertyp" und "Klassefußballer". An die Anhänger der Borussia appellierte Schmelzer, Götze genauso zu unterstützen wie alle anderen Spieler, "er ist ein Teil von uns".

Fünf Stunden zuvor hatten 500 Fans dem Bundesliga-Vizemeister am Flughafen von Shanghai einen starken Empfang bereitet. Sebastian Rode war vor einem Jahr schon einmal hier, damals mit dem FC Bayern. Jetzt kritzelte er seinen Namen auf Trikots, ließ sich fotografieren und tupfte sich dabei den Schweiß von der Stirn. 37 Grad empfingen die Borussia in Shanghai, außerhalb des Flughafen-Terminals fühlt sich diese Backofen-Hitze an wie heiße Luft aus einem Fön - mitten ins Gesicht.

Tuchel lässt um 3 Uhr Ortszeit trainieren

Shinji Kagawa nach der Ankunft in China

Empfang mit Blumen: Shinji Kagawa & Co. kamen am Donnerstag in China an. kicker

Morgen, Freitag (14 Uhr, LIVE!-Ticker bei kicker.de), wird Fußball gespielt - gegen Manchester United im Rahmen des Internationalen Champions Cups (ICC). Das Stadion ist ausverkauft, nach Auskunft des Veranstalters sollen 60.000 Zuschauer kommen. Bis dahin lebt, isst, schläft und trainiert der BVB nach der deutschen Uhr. Für 21 Uhr MESZ (Ortszeit 3 Uhr morgens) hat Thomas Tuchel in der Nacht zum Freitag noch eine Trainingseinheit angesetzt.

Zehneinhalb Stunden dauerte der Flug, zwischen Frankfurt und Shanghai liegen knapp 9000 Kilometer Luftlinie. So eine Entfernung kann auch in der komfortablen Business Class der Lufthansa Boeing 747-400 zur kleinen Strapaze werden. Sven Bender jedenfalls hat nicht schlafen können, "meine Beine", witzelt er, "sind wohl etwas lang". In der nächsten Woche wird er einen besseren Weg finden müssen, sie zu verstauen: Dann jettet er mit dem BVB über Hongkong nach Dortmund zurück und bricht nur 36 Stunden später zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro auf.

Diese Profis spielten für Dortmund und Bayern