Bundesliga

Streng geheim: Skripnik übt Standard-Varianten

Bremen: Die Stärke bei ruhenden Bällen soll im Abstiegsfinale den Ausschlag geben

Streng geheim: Skripnik übt Standard-Varianten

Werders Standard-König: Zlatko Junuzovic soll Bremen gegen Frankfurt entscheidend beflügeln.

Werders Standard-König: Zlatko Junuzovic soll Bremen gegen Frankfurt entscheidend beflügeln. imago

Nur selten ist Viktor Skripnik so auskunftsfreudig. Doch diesmal machte der verschlossene Ukrainer eine Ausnahme. Weshalb er nun geheim trainieren lässt, daraus macht der Coach keine Geheimnis: "Wir brauchen mehr Präzision bei den Standards", erklärte er in dieser Woche der Wahrheit, "da können wir noch viel verbessern."

Also setzte der 45-Jährige zweimal ein Geheimtraining im Weserstadion an. Am Donnerstag und am Freitag beim Abschlusstraining vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt ließ er hinter verschlossenen Türen üben, um Varianten bei ruhenden Bällen einzustudieren. Die Standards - sowohl bei Freistößen als auch bei Eckbällen - sollen ein entscheidendes Mittel werden, um die Hessen in diesem Schicksalsspiel bezwingen zu können.

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Skripnik

Skripnik Viktor

Werder erzielte zwölf Tore nach Standards in der Rückrunde

Es ist eine Waffe bei Werder. Schon jetzt sind mehr als ein Drittel der Tore für den Nord-Klub nach ruhenden Bällen gefallen. Exakt 19 der 49 erzielten Treffer entstanden so, wobei auffällt, dass diese Qualität vor allem in der Rückrunde zum Tragen gekommen ist. Zwölf Tore sind so seit dem Winter gefallen. Zum Schlüsselspieler in dieser Hinsicht wird dabei Zlatko Junuzovic, der Österreicher, der sich in der letzten Saison zum Standard-König mauserte. Sage und schreibe für 19 Tore zeichnete der Mittelfeldspieler verantwortlich. Entweder verwandelte er Freistöße direkt oder er legte haargenau vor bei Ecken und indirekten Freistößen. In dieser Spielzeit kommt Junuzovic nicht ganz an diesen Topwert heran, doch mit acht Beteiligungen an Standards liegt er immer noch im Vorderfeld des Rankings bei diesen Spezialisten. Nur Leverkusens Calhanoglu, Schalkes Geis und Stuttgarts Kostic (je neun Beteiligungen) waren in dieser Hinsicht erfolgreicher.

Bremens Stärke, Frankfurts Schwäche: Die Standards könnten entscheidend sein. Wobei die Hessen in der Defensive in dieser Beziehung sehr anfällig sind. 16 ihrer 51 Gegentreffer kassierten sie bei ruhenden Bällen. Eine Zahl, die sicherlich auch der Computer ausgespuckt hat, den Werders Trainerteam befragt hat. Und Viktor Skripnik wird sich sicherlich an die besondere Geschichte aus der letzten Spielzeit erinnern. 31. Spieltag, 1:0 gewann Werder in Frankfurt, sicherte so vorzeitig den Klassenerhalt. Wie das Tor entstand? Eckball Junuzovic, Kopfball Davie Selke.

Aber: Auch die Eintracht hat sich in dieser Kategorie enorm gesteigert. Bei den drei Siegen zuletzt erzielte Frankfurt fünf Treffer, vier davon nach Standards!

Hans-Günter Klemm