kicker

"Zizou" übertrumpft Ancelotti - Raul wünscht sich Atleti

Französischer Trainer bricht Vereinsrekord

"Zizou" übertrumpft Ancelotti - Raul wünscht sich Atleti

Hat seinen einstigen Lehrmeister überholt: Real-Coach Zinedine Zidane (l.) und Carlo Ancelotti.

Hat seinen einstigen Lehrmeister überholt: Real-Coach Zinedine Zidane (l.) und Carlo Ancelotti. Getty Images

Neuer Vertrag für Benzema?

Nachdem Real bereits am Samstag die Pflicht bei Nachbar Getafe (5:1) erfüllt hatte, konnten die Blancos am Sonntagabend mit Hochgenuss den erneuten Patzer von Erzrivale Barcelona vor dem TV-Gerät verfolgen. Nur die kriselnden Katalanen als einzigen Faktor für einen völlig überraschend neu entbrannten Titelkampf in Spanien anzuführen, wäre allerdings zu wenig. Die Königlichen spielen seit Wochen (bis auf den Aussetzer in Wolfsburg) auf einem konstant hohen Niveau, gewannen neun der vergangenen zehn Pflichtspiele.

Real Madrid - Die letzten Spiele
Manchester City ManCity (A)
3
:
4
i.E.
RCD Mallorca Mallorca (A)
0
:
1
Spielersteckbrief Benzema
Benzema

Benzema Karim

Spielersteckbrief Casillas
Casillas

Casillas Iker

Spielersteckbrief Raul
Raul

Gonzalez Blanco Raul

La Liga - 34. Spieltag
mehr Infos
La Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FC Barcelona FC Barcelona
79
2
Atletico Madrid Atletico Madrid
79
3
Real Madrid Real Madrid
78

Nicht aber nur der allgegenwärtige Cristiano Ronaldo wird in der spanischen Hauptstadt für das Formhoch verantwortlich gemacht. Vielmehr heimst sein französischer Offensivpartner Karim Benzema von allen Seiten Lob ein. In seinen bislang 23 Liga-Einsätzen war der 28-Jährige an 28 Toren direkt beteiligt, 22-mal netzte er selbst ein (sechs Assists). "Karim schießt nicht nur Tore. Er konstruiert viele Angriffe und integriert sich in unser Spiel, was ihn für uns unverzichtbar macht", hob Sportdirektor Emilio Butragueño den Stellenwert von Benzema heraus.

Die vielen negativen Nebengeräusche blendet der Franzose auf dem Platz also hervorragend aus - wofür er schon bald belohnt wird? Die französische Zeitung "L'Equipe" berichtete Anfang der Woche, Real wolle unbedingt mit Benzema verlängern. Sein Kontrakt läuft zwar noch bis 2019, das neue Arbeitspapier aber würde zu besseren Bezügen (6,5 Millionen Euro netto) und noch länger (bis 2021) laufen.

Zidane bricht als Erster die 50-Tore-Marke

Benzema spielt vor allem die Arbeitsweise von Landsmann Zidane in die Karten. Die Blancos betonen ihre Stärken in der Offensive, um die Schwächen im Defensivverbund zu kaschieren. Und wie: Zidane ist der erste Trainer in der 114-jährigen Vereinsgeschichte, dem es in seinen ersten 15 Liga-Partien gelang, die 50-Tore-Marke zu knacken. Der Weltmeister von 1998 (51 Treffer) führt eine prominente Reihe an, Manuel Fleitas Solich (48) hat er verdrängt. Auch seinen Lehrmeister Carlo Ancelotti, der ab Sommer die Geschicke beim FC Bayern leiten wird, hat Zidane übertrumpft (44).

Wenn sie dir das vor drei Wochen erzählt hätten, hätte man das doch nicht geglaubt.

Iker Casillas über die neue Spannung im spanischen Titelrennen

Der große Rückstand in der Liga ist wettgemacht, nun gilt es aber die Ruhe zu bewahren. "Jungs, wir müssen ruhig bleiben. Ich will keine Euphoriestürme sehen, wir haben noch nichts gewonnen", mahnte Zidane am Montag auf dem Trainingsplatz. Dass er überhaupt noch einmal an diesen Punkt kommen würde, damit hätte auch Reals Ex-Keeper Iker Casillas nicht gerechnet. "Wenn sie dir das vor drei Wochen erzählt hätten, hätte man das doch nicht geglaubt. Aber das ist doch das Schöne am Fußball", so "San Iker".

Raul: "Im Moment kann man doch nicht mehr verlangen"

Würde sich über das Double der Königlichen freuen: Der langjährige Real-Kapitän Raul.

Würde sich über das Double der Königlichen freuen: Der langjährige Real-Kapitän Raul. Getty Images

Dass Zidane daran seinen Anteil hat, will auch der langjährige Real-Kapitän Raul nicht verschweigen. "Eine wirkliche Einschätzung sollte man erst am Ende der Saison vornehmen, aber im Moment kann man doch nicht mehr verlangen", lautet das klare Statement des ehemaligen Schalkers (2010 bis 2012). In der Liga sieht der Spanier den Druck vielmehr bei Rivale Barcelona, das "jetzt jeden minimalen Fehler sehr teuer bezahlen könnte".

Doch auch die Blancos haben nicht die leichtesten Aufgaben vor der Brust, schließlich warten neben dem Heimspiel gegen Villarreal am Mittwoch noch die Kontrahenten Real Sociedad (A) und Barça-Bezwinger Valencia (H). Und dazwischen geht es für Real ja noch im Champions-League-Halbfinale gegen Manchester City. "Ich denke, dass Real aus dem, was in Deutschland passiert ist, gelernt hat. Sie stehen im Halbfinale, weil sie großartige Spieler haben und fähig sind, jeden zu schlagen", weiß City-Angreifer Sergio Aguero. Auch Blancos-Schlussmann Keylor Navas versicherte, dass sich das Wolfsburg-Spiel nicht wiederholen wird: "Wir werden den Gegner respektieren, es ist ein großes Team und deshalb stehen sie auch dort."

Das wäre das Beste für den spanischen Fußball und das, was ich mir wünsche.

Raul will Atletico Madrid als Gegner im Finale

Ist City aus dem Weg geräumt, könnte Intimfeind FC Bayern München warten. Geht es aber nach Raul, dürfte Atletico gerne Geschichte wiederholen: "Hoffentlich kommt es zu einer Neuauflage des Madrider Finals. Das wäre das Beste für den spanischen Fußball und das, was ich mir wünsche." Und vielleicht wird aus einer eigentlich verkorksten Saison ja noch das Double aus Meisterschaft und Champions League.

Das Restprogramm der drei Titelanwärter:

FC Barcelona (76 Zähler): Deportivo (A), Gijon (H), Real Betis (A), Espanyol (H), Granada (A), Sevilla (Pokalfinale).
Atletico Madrid (76 Zähler): Bilbao (A), Malaga (H), FC Bayern (H), Rayo Vallecano (H), FC Bayern (A), Levante (A), Celta Vigo (H).
Real Madrid (75 Zähler): Villarreal (H), Rayo Vallecano (A), Manchester City (A), Real Sociedad (A), Manchester City (H), Valencia (H), Deportivo (A).

msc