Denn unterschwellig wird kolportiert, der FC Barcelona sei ohne seinen Top-Star bedeutend schwächer, möglicherweise nicht mehr Favorit. Nonsens, natürlich! Die Katalanen haben immer noch so viel Weltklasse im Kader versammelt, dass Roger Schmidt mit Fug und Recht behaupten kann, die Partie im "Nou Camp"-Stadion sei "unser schwerstes Auswärtsspiel".
Dennoch will man "versuchen, etwas mitzunehmen. Wir wollen ein guter Gegner sein, geschlossen agieren und auf unsere Möglichkeiten warten." Der Mexikaner Javier Hernandez empfiehlt seinem Team schlicht und einfach, den Ausfall des Weltstars zu ignorieren: "Wir müssen so spielen, als wenn Messi dabei wäre."
Wichtig wäre auf jeden Fall, nicht so zu spielen wie beim 1:7 vor nunmehr dreieinhalb Jahren. Damals im März 2012 ließ sich Bayer von Barça überrollen, Messi traf fünf Mal. "Wir haben darüber nicht gesprochen", sagt Schmidt, "das ist Geschichte, ein paar Jahre her." Der Schlüssel, dieses Ereignis endgültig wegzusperren, sei, es komplett zu ignorieren: "Wir werden uns nicht damit beschäftigen." Es sei eine andere Zeit, ein anderes Team.
Wie die Mannschaft aussieht, die im "Camp Nou" bestehen soll, steht noch nicht fest, Möglicherweise kommt Roberto Hilbert nach überstandener Kniereizung wieder ins Team. Zwar habe Giulio Donati seine Sache hinten rechts gut gemacht, doch müsse man, so Schmidt, auch an die hohe Belastung von drei Spielen zuletzt denken. Auch Tin Jedvaj trainierte mit, doch dem Abwehr-Allrounder fehlt naturgemäß nach langer, fast dreimonatiger Pause wegen einer Oberschenkelblessur die nötige Praxis.
Toprak soll nach der Länderspielpause voll einsteigen
Für Ömer Toprak, der sich nach einem Sehnenriss noch in der Reha befindet, kommt ein Einsatz ebenfalls zu früh, allerdings sorgte der Deutsch-Türke am Montagabend dennoch für Staunen, als er überraschend am Mannschaftstraining teilnahm, nachdem die Medien das Nou Camp hatten verlassen müssen. Wie Rudi Völler mittlerweile bestätigte, bestritt der Innenverteidiger ein Individualprogramm im Rahmen des Mannschaftstrainings. Toprak soll erst nach der Länderspielpause wieder voll einsteigen. Trotzdem ist sein Auftauchen im Training ein gutes Zeichen: Er befindet sich offenbar auf einem guten Weg.