Bundesliga

Hannover am Abgrund: Ein Kämpfertrio appelliert

Schmiedebach, Andreasen, Stindl sprechen Klartext

Hannover am Abgrund: Ein Kämpfertrio appelliert

Er hat eine ungewisse Zukunft: Leon Andreasen.

Er hat eine ungewisse Zukunft: Leon Andreasen. imago

Gegen 1899 Hoffenheim erlitt das Team am Samstag mit dem 1:2 schon die siebte Heimniederlage der Saison - das sind genau so viele wie in den vorherigen drei (!) Spielzeiten insgesamt! Das Pech, beim 1:2 wieder den Kürzeren gezogen zu haben, konnte Lars Stindl kaum fassen: "Man hat gesehen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen", führte der Kapitän hinterher zu Recht an und lobte den guten Einsatz seiner Mannschaft: "Kämpferisch war das sehr stark." Zermürbend allerdings für die Psyche ist auch für den 26-Jährigen das so lange Warten auf ein Erfolgserlebnis.

"Insgesamt ist die Situation unbefriedigend. Es ist schon eine Kopfsache, wenn man so lange nicht gewinnt. Aber wenn man sieht, wie wir gegen diese Gedanken im Unterbewusstsein angehen, dann ist das in Ordnung." Und die Lage am Tabellenende spitzt sich mit den jüngsten Erfolgen der Konkurrenz zu, vom Schluss-Quintett verlor nur 96. Stindl: "Eine sehr gefährliche Situation, wir brauchen Punkte, am besten Siege. Dessen sind wir uns alle in der Mannschaft bewusst."

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In weiten Teilen hatte die Elf gegen Hoffenheim Lebenszeichen ausgesendet, findet auch Leon Andreasen: "Ich glaube fest daran, dass wir es schaffen. Ich kann nur positiv über diese Leistung sprechen. So muss es nun weitergehen, das ist unsere Pflicht." Im defensiven Mittelfeld setzte der Däne an der Seite von Salif Sané einige gute Akzente - ohne durchschlagenden Erfolg allerdings.

Wenn wir anfangen würden, zu zweifeln, dann hätten wir ein Problem.

Manuel Schmiedebach

Wie schon so oft in dieser Saison, bedauert Manuel Schmiedebach: "Wir hatten zu viele Spiele, in denen wir gleichwertig oder sogar besser waren und am Ende mit null Punkten da standen." Nun die Hoffnung auf die Wende zu verlieren, wäre für Schmiedebach allerdings fatal. Auch er appelliert an den Zusammenhalt: "Wenn wir anfangen würden, zu zweifeln, dann hätten wir ein Problem. Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben."

Stindl, Andreasen, Schmiedebach - drei Kämpfernaturen, mit unterschiedlichen Wegen in die Zukunft. Während Lars Stindl unlängst bereits bis 2020 bei Borussia Mönchengladbach unterschrieb und Hannover im Sommer den Rücken kehrt, steht Manuel Schmiedebach dort vor einer Verlängerung bis 2019. Der weitgehend ausgehandelte Vertrag liegt derzeit allerdings bewusst auf Eis, es zählt nur der Kampf um den Klassenerhalt. "Im Moment mache ich mir um nichts anderes Gedanken."

Noch fraglich, wie es mit Leon Andreasen weitergeht. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft aus, die festgelegte Anzahl an Einsätzen für eine automatische Verlängerung kann er nach seiner Verletzungspause nicht mehr erreichen. Die Zukunft Andreasens ist aktuell genauso unsicher wie die seines Vereins.

Michael Richter

Bilder zur Partie Hannover 96 - TSG Hoffenheim