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Hoffen auf Zinnbauer, Spekulationen um Labbadia

Hamburg: Rajkovic-Verletzung kommt zur Unzeit

Hoffen auf Zinnbauer, Spekulationen um Labbadia

Vertrauensbonus: Noch halten die HSV-Bosse zu Trainer Joe Zinnbauer.

Vertrauensbonus: Noch halten die HSV-Bosse zu Trainer Joe Zinnbauer. imago

Mit Verletzungen kennt sich Slobodan Rajkovic mittlerweile schon aus. Und auch damit, dass sie ihn fast immer zur Unzeit erwischen. Im September 2013 erlitt der 26-jährige Innenverteidiger im Training einen Innenbandanriss gerade zu jenem Zeitpunkt, da ihn der damalige Trainer Thorsten Fink nach zwischenzeitlicher Suspendierung wieder begnadigt hatte; im März 2014 zog er sich einen Kreuzbandriss zu, im Spiel zwei unter Mirko Slomka, der ihn vom Abstellgleis in die Startelf zurückbeordert hatte.

Beinahe auf den Tag genau ein Jahr darauf knallte es nun in Frankfurt. Wieder das Knie, diesmal eine Kapselverletzung und "nur" vier Wochen Pause. Der Zeitpunkt aber ist wieder tragisch für den Serben: Er hatte grad erst zur Top-Form zurückgefunden, war stabilster HSV-Verteidiger der letzten Wochen und kämpft um seine Zukunft. Ganz nebenbei geht es im März ohne Rajkovic auch um die Zukunft des HSV.

Spielersteckbrief Rajkovic
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Zinnbauer

Zinnbauer Josef

Richtungsweisende Wochen stehen an, vor allem auch für den Trainer. Der Wille der Klubbosse, die Saison mit Joe Zinnbauer zu Ende zu bringen, ist ungebrochen. Frei von Zweifeln indes sind sie nicht. Bereits in der Print-Ausgabe vom Montag hat der kicker berichtet, dass die Frage, ob der der 44-jährige Oberpfälzer auch eine zukunftsträchtige Lösung über den Sommer hinaus ist, intern noch nicht abschließend beantwortet ist. Dazu passt ein Bericht der Bild-Zeitung, die über einen Notfallplan mit Bruno Labbadia spekuliert. Tatsächlich war der Ex-HSV-Coach, 2009 schon mal von Dietmar Beiersdorfer verpflichtet, bereits im September ein Thema. Bevor Zinnbauer das Vertrauen bekam, wurde auch der frühere Torjäger als möglicher Nachfolger von Mirko Slomka kontaktiert.

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Knackpunkt sollen unterschiedliche Auffassungen über bestimmte Arbeitsinhalte gewesen sein. Fakt indes ist: Labbadia ist im Frühjahr 2010 weniger an seiner Arbeit gescheitert als vielmehr an bröckelnden Strukturen beim HSV. Beiersdorfer war unmittelbar nach seiner Verpflichtung gegangen, Labbadia musste nebenbei auch die Arbeit eines Sportchefs ausfüllen und verzettelte sich. Ob er nun eine zweite Chance in Hamburg erhält, hängt entscheidend von den kommenden Partien ab. Während der Trainingslager-Tage in Dubai hat der Direktor Profifußball, Peter Knäbel, Zinnbauer "das Vertrauen ausgesprochen, das ein Trainer benötigt, um erfolgreich arbeiten zu können". Gehen jedoch auch die Partien gegen Dortmund und in Hoffenheim verloren, ist vor dem Keller-Duell gegen Hertha BSC unmittelbar vor der Länderspielpause ein neuer Reizpunkt nicht ausgeschlossen.

Eine konkrete Kontaktaufnahme gab es seit den September-Gesprächen nicht zu Labbadia. Noch hoffen die Bosse auf Zinnbauer.

Sebastian Wolff