Das ist weniger als nach dem ersten Schock-Moment beim erst frisch von einem Kreuzbandriss genesenen Serben zunächst zu erwarten war, aber immer noch mehr als der HSV derzeit eigentlich verkraften kann.
Auch Rajkovic hatte beim 1:2 in Hessen keinen formidablen Tag erwischt, wie in den vergangenen Wochen aber erneut um einiges solider und verlässlicher als sein Nebenmann Johan Djourou verteidigt. Der Vize-Kapitän war in der Vorwoche bereits am späten Mönchengladbacher Ausgleich nicht unbeteiligt gewesen, bei der Eintracht nun verschuldete er gleich zwei Strafstöße. Nicht zu Unecht reklamierte der Schweizer im Nachgang, "dass der erste Strafstoß ein Fehler des Schiedsrichters war."
Vorausgegangen war der Szene gegen Piazon aber ein völlig überflüssiger Stellungsfehler des Innenverteidigers. Djourou klagt dennoch Referee Florian Meyer an: "In so einem Spiel kann man das nicht machen. Diese Entscheidung hat den Unterschied ausgemacht." Ein Trugschluss: Tatsächlich war die Eintracht dem HSV in beinahe allen Belangen überlegen und ein hochverdienter Sieger.
Die Folge: Großer Druck vor dem Duell gegen Borussia Dortmund. "Wir haben noch alles in den eigenen Händen", sagt Zoltan Stieber, "aber wir müssen jetzt auch mal selbst wieder Punkte holen. Egal gegen wen." Auf den zuletzt konstantesten Abwehrspieler muss der HSV bei diesem Vorhaben verzichten.