Sein Vertrag läuft noch 16 Monate. Bis Ende Juni 2016 ist der Kontrakt datiert, den Thomas Eichin bei Werder Bremen in der Weihnachtszeit 2012 unterzeichnet hat. Es ist Usus in der Liga, dass eine langfristige Planung betrieben wird, was die sportlichen Leiter betrifft. Auch Werder Bremen ging in der Vergangenheit immer so vor. Vor allem achteten die Hanseaten darauf, dass der Vertrag des Managers, der Vorgesetzter des Trainers ist, länger läuft als das Arbeitspapier des jeweiligen Fußballlehrers.
Aktuell ergibt sich an der Weser eine andere Faktenlage: Viktor Skripnik ist bis 2017 verpflichtet, nachdem sein Kontrakt vor kurzem umgewandelt worden ist. Eichin ist momentan nur bis Sommer 2016 engagiert. Zeit für eine Änderung? Der Aufsichtsrat, der über die Verpflichtung des Geschäftsführers zu befinden hat, sieht im Augenblick keine Veranlassung, aktiv zu werden. Marco Bode, der neue Chef in diesem Gremium, verweist auf die noch lange Verweildauer Eichins, wie sie vertraglich vereinbart wor-den ist: "Kein Thema im Moment."
Auch Eichin sieht keine Eile geboten. "Völlig entspannt", so das Mitglied der dreiköpfigen Geschäftsführung bei Werder, sehe er die Angelegenheit, "über die ich nicht zu befinden habe." Der 48-Jährige wartet ab: "Es wird sich zeigen, was wird."
Der Verein ist am Zug. Eichin, der sich als Nachfolger von Klaus Allofs bewährt hat und in einer schwierigen Zeit unter erschwerten Bedingungen einen ansprechenden Job gemacht hat, sagt lediglich: "Ich bin mit viel Power bei der Arbeit." Es klingt durch, dass der Quereinsteiger aus dem Eishockey gerne sein Wirken in Bremen fortführen möchte. Sollte es anders kommen, so ist der gebürtige Freiburger selbstbewusst genug, um zu betonen: "Ich bin auch in der Lage, woanders im Fußball zu arbeiten."
Nicht kurzfristig, aber ganz gewiss im Frühjahr wird Werder-Aufseher Bode die Gespräche mit dem Geschäftsführer eröffnen. Ein günstiger Zeitpunkt wäre, wenn sich der Siegeszug der Mannschaft fortsetzen und bald der Klassenerhalt auch theoretisch feststehen würde. Momentan spricht nichts dagegen, dass auch die Bremer Bosse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Eichin interessiert sind.