WM

Iniesta bläst zur Jagd - del Bosques Rekord

Spanien: Diego Costa soll für Torgefahr sorgen

Iniesta bläst zur Jagd - del Bosques Rekord

Bläst zur Titeljagd: Spaniens Andres Iniesta ist noch lange nicht satt.

Bläst zur Titeljagd: Spaniens Andres Iniesta ist noch lange nicht satt. Getty Images

Europameister 2008 und 2012, Weltmeister 2010 - Spanien ist im Weltfußball derzeit das Maß der Dinge, drei Titel am Stück konnte noch kein Team bisher gewinnen. Am Zuckerhut will die Elf von Trainer Vicente del Bosque der Fußball-Welt beweisen, dass sie noch lange nicht satt ist.

"Nach den beiden EM-Triumphen und dem bei der WM vor vier Jahren wäre der Titel in Brasilien wie ein Goldschatz für uns", sagt Barças Iniesta vor dem Startschuss: "Auf geht's, lasst uns auf die Jagd gehen!"

Allerdings sei es normal, "dass man irgendwann nachlässt", gesteht del Bosque ein. Der 63-Jährige, der beim Spiel gegen die Niederlande sein achtes WM-Spiel mit Spanien bestreiten wird und damit den Rekord von Javier Clemente einstellen wird, steht vor einem Spagat. Einerseits muss er die Frage beantworten, wie viele Veränderungen das eingespielte Team überhaupt verträgt. Andererseits muss er entscheiden, wie viele Veränderungen die Mannschaft benötigt, um den Titel-Hunger sowie die körperliche Frische nicht zu verlieren.

Eine Veränderung ergibt sich schon aus dem Kader. Denn mit Diego Costa steht ein Stürmer neuen Typs parat. Ähnlich wie Deutschland waren in Spanien in der letzten Zeit klassische Stürmer aus der Mode gekommen, del Bosque brachte deshalb die "falsche Neun" ins Spiel: Cesc Fabregas.

Mit Diego Costa steht der "Tiki-Taka-Maschine" nun wieder ein echter Neuner zur Verfügung. Der Atletico-Angreifer war in der abgelaufenen Saison hinter den Platzhirschen Cristiano Ronaldo (Real Madrid, 31 Tore) und Lionel Messi (FC Barcelona, 28 Tore) mit 27 Toren drittbester Stürmer der Primera Division.

Mit dem gebürtigen Brasilianer, so Iniesta, haben wir "etwas ganz Neues dazubekommen". Der 25-Jährige soll Spaniens Ballbesitz noch effektiver machen. "Ballbesitz ohne Torabschluss hat keinen Sinn", unterstrich auch del Bosque die Wertigkeit des Neu-Spaniers, mit dem das Team flexibler agieren kann.

Da trifft es sich gut, dass sich auch die zuletzt verletzten Spieler wieder an die Mannschaft herangearbeitet haben. Neben Costa, der bereits im Testspiel gegen El Salvador 73 Minuten lang durchhielt, kehrte unter der Woche nun auch Gerard Piqué in das Mannschaftstraining zurück. Der Barça-Akteur fehlte zuletzt wegen eines Haarrisses am Hüftbeuger und kam nur schwer wieder in Schwung. Nun steht er aber wieder parat, so dass Bayerns Javi Martinez für das Mittelfeld frei wäre. Dort muss Xavi um seinen Platz kämpfen, der Barcelona-Regisseur wirkte zuletzt körperlich ausgelaugt.

Bei allen offenen Fragen, eine Sache ist bereits jetzt klar: del Bosque wird spanischer Rekordnationaltrainer bei Weltmeisterschaften werden, da die Iberer auf jeden Fall drei Gruppenspiele bestreiten müssen und der 63-Jährige somit auf zehn WM-Spiele als spanischer Nationalcoach kommen wird.