Int. Fußball

Young Boys Bern sind vorzeitig Schweizer Meister

Trainerwechsel zahlt sich aus - Lustenberger beendet Karriere mit Meistertitel

Titelverteidigung geglückt: Young Boys Bern zum 17. Mal Schweizer Meister

Die Young Boys aus Bern sind zum 17. Mal Schweizer Meister.

Die Young Boys aus Bern sind zum 17. Mal Schweizer Meister. IMAGO/Manuel Stefan

Mit einem zwar nicht ganz so großen Vorsprung wie im Vorjahr, erneut jedoch mit einem komfortablen Polster von neun Punkten auf die Konkurrenz, krönten sich die Berner auch in diesem Jahr zum besten Team der Schweizer Super League.

Nachdem Lugano am Montagabend beim FC Zürich patzte (1:2) und Bern ohnehin zeitgleich einen 1:0-Sieg bei Servette Genf einfuhr, stehen die Young Boys einen Spieltag vor dem Ende der laufenden Spielzeit als Meister fest.

Saison 2023/24

Trennung von Meistercoach Wicky

Servette Genf war nach dem 26. Spieltag noch der engste Verfolger der Berner gewesen, die nach jenem Spieltag die Reißleine zogen und sich von Chef- und Meistercoach Raphael Wicky trennten. Um die "festgefahrene Situation" zu bereinigen, wie Sportvorstand Christoph Spycher die Lage Anfang März beschrieben hatte, benötigte es "frische Energie".

Lediglich zwei der letzten zehn Pflichtspiele hatten die Young Boys zu diesem Zeitpunkt gewonnen - darunter das Aus in der Europa League sowie im Schweizer Pokal. Zu wenig aus Sicht des amtierenden Meisters und Pokalsiegers, dessen Vorsprung auf Genf nach vielversprechendem Auftakt nur noch einen Zähler betrug.

Trainerwechsel trägt Früchte

In Joel Magnin fiel die Wahl für Wickys Nachfolger auf ein BSC-Urgestein, das interimsweise bis zum Saisonende übernahm. Die gesuchte "frische Energie" lieferte der 52-Jährige, der dem Klub nach seiner Zeit als aktiver YB-Spieler (151 Spiele) weit über ein Jahrzehnt hinaus als Nachwuchstrainer erhalten geblieben war.

Wohl kaum einer kennt den Verein aus dem Wankdorf besser als der Schweizer Coach - und wohl kaum einer hätte das Ruder besser herumreißen können. Mit einem 5:1-Debütsieg gegen Basel hatte Magnin ein Ausrufzeichen gesetzt, aus den anschließenden zehn Spielen bis zur vorzeitigen Meisterschaft holte er 20 Punkte. Zur neuen Saison wird Magnin von Patrick Rahmen als Cheftrainer ersetzt.

Lustenberger verabschiedet sich als Meister

Doch mit Magnins erstem Titel als Profitrainer sind noch nicht alle speziellen Geschichten der Berner Titelverteidigung erzählt. Während es auch für Routinier Fabian Lustenberger als einen von 15 YB-Spielern aus dem aktuellen Kader der zweite Meistertitel in Serie ist, ist es für den 36-Jährigen zugleich der perfekte Abschluss seiner Profikarriere.

Der ehemalige Herthaner, der die achtmeisten Spiele in der Geschichte des deutschen Hauptstadtklubs absolvierte (307), hängt nach der Saison die Fußballschuhe an den Nagel.

Frankfurt-Neuzugang Amenda macht auf sich aufmerksam

Blickt man genauer auf den Berner Meisterkader, so lassen sich derweil auch weitere Verbindungen zur Bundesliga knüpfen. Während die ehemaligen Bochumer Saidy Janko und Silvere Ganvoula durchaus ihren Anteil am 17. Meistertitel hatten, konnte Stürmer Cedric Itten (ehemals Fürth) mit zehn Treffern indes nicht ganz an seine starke Vorsaison anknüpfen, in der er mit 19 Toren noch zweitbester Torschütze der Liga gewesen war.

Auf einen spannenden Neuzugang aus Bern darf sich währenddessen Eintracht Frankfurt freuen, das die Verpflichtung von Aurele Amenda schon im Februar unter Dach und Fach gebracht hatte. Mit seinen erst 20 Jahren und ansprechenden Leistungen überzeugte der Innenverteidiger erneut, nachdem er sich bereits in der vorherigen Double-Saison einen Namen gemacht hatte.

Um das Double kämpfen die Young Boys in dieser Spielzeit nicht mehr. Der sechste Meistertitel binnen sieben Jahren ist dennoch als klares Statement aufzufassen und unterstreicht ein weiteres Mal die Berner Vormachtstellung in der Super League.

jko

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